Sind Atomkraftwerke klimaneutral und nachhaltig? Realität oder Knick in der Intelligenzkurve?
Die Nuklearkatastrophen in den Atomkraftwerken Fukushima am 11. März 2011 und Tschernobyl am 26. April 1986 können sich jederzeit wiederholen.
Außer, dass weite Gebiete auf unabsehbare Zeiten radioaktiv kontaminiert und unbewohnbar geworden sind, werden auch die hochradioaktiven Atommüll-Hinterlassenschaften der Atomkraftwerke noch unzählige Generationen belasten.
Atomkraftwerke als klimaneutral und nachhaltig zu erklären, ist absolut unverantwortlich. Das Einzige, was unstrittig ist, dass bei der eigentlichen Stromproduktion kaum Treibhausgase freigesetzt werden. Atomkraft ist auf gar keinen Fall CO2-NEUTRAL.
Das Gesamtbild betrachten.
Beginnend ab Uranabbau; Uran wird vorwiegend in Niger, Namibia, Kasachstan, Russland, China, Kanada, Australien, Usbekistan und den USA abgebaut, was wiederum weite Transportwege und damit horrende Ressourcenverschwendungen voraussetzt.
Außer den weiten Transportwegen sind die massiven Folgen des Uranabbaus für Umwelt und Menschen desaströs.
Abgesehen davon, dass große Mengen an radioaktiv und chemisch verseuchten Grubenabwässern in die nächstliegenden Flüsse und Seen gepumpt werden, werden die Abbaugebiete zudem radioaktiv verseucht.
Bei der Stilllegung von Uranbergwerken flutet man diese einfach. Dabei gelangen radioaktive und mit Schwermetallen verseuchte Grubenabwässer ins Grundwasser.
Die gesundheitlichen Konsequenzen beim Uranabbau durch die radioaktive Strahlung des Uranerzes auf die Menschen, die das Uran abbauen, reichen von Staublungenerkrankung bis hin zu Lungenkrebs u. v. m. – die sozialen Folgen gehen ins Unermessliche.
Doch, das ist längst nicht alles: die Wiederaufarbeitungsanlagen (WAA), wie z. B. Sellafield oder La Hague, die Brennelementherstellung, die Atommülltransporte bis zur Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll sowie Kraftwerksbau und Rückbau.
Spätestens bei all diesen Faktoren ist zu erkennen, wie viel an Energie verschwendet wird und dass es außer Schäden an Umwelt und Mensch vor und nach der Stromproduktion auch zu mehrfach hohem Ausstoß an Treibhausgasen kommt.
Mit Blick auf die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll: Ein Endlager für den hochradioaktiven Atommüll ist bisher in Deutschland nicht in Sicht.
Falls es irgendwann ein Atommüll-Endlager in Deutschland geben sollte, bestehen die Fragen des Standortes und ob dieser für Millionen Jahre sicher sein wird und was es kosten wird?
Bisher ist jedenfalls sicher: Eine sichere Atommüllendlagerung wird es nicht geben. Sicher ist auch, dass die von den deutschen AKW-Betreibern veranschlagten 36 Mrd. € für die Zwischen- und Endlagerung von Atommüll bei weitem nicht ausreichen werden.
Es werden mit mindestens ++ 70 Mrd. € gerechnet. Für die fehlenden Summen müssen die SteuerzahlerInnen aufkommen.
In der Summe von allem ist wohl eindeutig, dass die Nutzung von Atomenergie nicht CO2-neutral sowie nicht nachhaltig ist – sogar äußerst energieintensiv und zudem klimaschädlich, definitiv horrend teuer und unrentabel ist sowie massive Schäden an Mensch und Umwelt hinterlässt.
Die Atommüllprobleme sind bisher weltweit ungelöst.
Der Betrieb von Atomkraftwerken rechnet sich ökonomisch absolut nicht und zukünftig auf Atomkraftwerke zu setzen, ist ein kompletter Irrweg und als Knick in der Intelligenzkurve zu betrachten.
Ute Schlumpberger
28.11.2024